/* Das ist der Code, damit das Akkordeon geschlossen angezeigt wird. */ /* Das ist der Code, um offene Akkordeons wieder schließen zu können */

Meine persönliche Erfahrung mit dem MPI am Forschungscampus Garching begann noch mit den jährlichen Tagen der offenen Tür, an denen man das sonst abgegrenzte Gelände problemlos betreten durfte. Somit war es also logisch, dass mein erstes Praktikum an einem für mich bereits bekannten Ort stattfinden sollte.

Die Woche begann am 19. Juli mit dem Besuch der Hochstrom-Gruppe des Institutes. Schon dort wurde eins klar: in der Theorie zu wissen, wie etwas funktioniert, hat mit der Realität wenig zu tun. Bei den Dimensionen von Strömen, Spannungen und Energien werden zunächst ganz andere Fragen gestellt. Wie muss zum Beispiel ein Kabel beschaffen sein, wenn Ströme von tausenden Ampère durchfließen? Die Antwort: sehr dick. Und man braucht zudem sehr viele davon. Auch Transformatoren sind etwa so groß wie zwei PKWs. Aber auch etwas Simples – ein Schalter – ist bei solchen Strömen komplizierter, da das Umschalten schnell passieren muss, um Lichtbögen möglichst zu vermeiden.

Am nächsten Tag stand das Hauptgebäude mit dem Herzstück der gesamten Anlage an – dem ASDEX Upgrade. Die Führung durch die Torushalle veranschaulichte die Komplexität des Projektes. Es führen von der Anlage tausende Kabel weg, die alle ihre eigene Aufgabe erfüllen. Vor allem handelt es sich aber um Messinstrumente, da ASDEX Upgrade ein Forschungsreaktor ist und lediglich Daten und Informationen sammelt, um dann idealerweise diese bei einem Kernfusionsreaktor zu benutzen, welcher tatsächlich Strom erzeugt.

Am Mittwoch war ein Workshop in der hauseigenen Lehrwerkstatt geplant, wo vor allem Ösen und Löten auf dem Programm waren. Für jemanden wie mich, für den das etwas Neues war, war die Erfahrung viel wert. Es ist zwar nicht sicher, ob ich das in meinem Leben mal brauchen werde, jedoch sind solche Fähigkeiten immer ein hilfreiches Tool im späteren Leben.

Quelle: Theo Posthumus
Schwungradgenerator

Der Donnerstag war dann den Schwungradgeneratoren gewidmet. Wenn man den Reaktor direkt aus dem verfügbaren Netz mit Strom speisen würde, wäre halb München für einige Zeit dunkel, da der Stromverbrauch von ASDEX Upgrade so hoch ist. Deshalb braucht man die Schwungradgeneratoren. Diese werden etwa 15 Minuten lang auf hohe Drehzahlen gebracht, um das Stromnetz nicht zu überlasten. Dann wird das Rotieren des Generators dafür benutzt, um den Strom für die Anlage bereitzustellen. Dabei läuft ein einzelnes Experiment (auch Schuss genannt) ca. 10 Sekunden.

Der letzte Tag schloss mein Praktikum ab mit dem Besuch bei der „Materialgruppe“. Diese beschäftigt sich vor allem mit der inneren Beschichtung des Reaktors. Dabei müssen die Wolframplatten bestimmte Kriterien erfüllen, um durch das Plasma nicht beschädigt zu werden. Hierfür besitzt die Gruppe eine kleine Vorrichtung, in der ebenfalls ein Plasma erzeugt wird, um so die Bauteile zu testen, bevor sie im Reaktor selbst eingesetzt werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass das einwöchige Schnupperpraktikum am Max-Planck-Institut Garching einen sehr umfangreichen Einblick in das Arbeitsleben in diesem Bereich gegeben hat und mir persönlich auch sehr mit meiner zukünftigen Berufswahl geholfen hat.

Quelle: Alexej Zolotukhin
Testvorrichtung für Wolfram-Bauteile