/* Das ist der Code, damit das Akkordeon geschlossen angezeigt wird. */ /* Das ist der Code, um offene Akkordeons wieder schließen zu können */

“Man kann lebendig sein, ohne einen Puls zu haben!‘

Das ist eines der vielen Dinge, die wir letzten Mittwoch an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften am Olympiapark gelernt haben.

Die Fakultät wurde von Grund auf renoviert und die nachhaltigen, zukunftsorientierten Gebäude wurden gerade erst im Mai eröffnet. Die Einrichtung ist noch immer nicht vollständig fertiggestellt, aber schon jetzt gilt sie als eine der modernsten für Hochschulsport in ganz Europa und das sieht man ihr auch an. Allerdings kann man dort nicht nur Sportwissenschaften und Lehramt studieren, sondern auch Gesundheitswissenschaften, bei denen man sich primär mit Prävention beschäftigt. Das einzigartige ist, dass Sporttheorie und Praxis im Studium fließend ineinander übergehen können, besonders im Lehramtsstudium.

Nachdem wir von Stephanie Räbiger einen kurzen Überblick über die verschiedenen Studiengänge und das Aufnahmeverfahren der Fakultät bekommen hatten, durften wir selber praktisch erleben, welche Möglichkeiten sich durch modernste Analyseverfahren eröffnen.

Unter professioneller Anleitung von Dr. Fabian Stöcker konnten wir die Leistungsfähigkeit und Ausdauer einer unserer Mitschülerinnen auf einem Fahrradergometer testen. Während sie 20 min lang immer kräftiger in die Pedale treten musste, analysierten wir die Daten ihrer Atemluft: Zu Beginn waren die Anteile von ausgeatme- tem Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid relativ gleich. Daran konnten wir sehen, dass bei geringerer Belastung hauptsächlich der aerobe Stoffwechsel stattfindet. Später stieg der Anteil an CO2 stark an. Ab diesem Punkt konnten wir davon ausgehen, dass auch der anaerobe Stoffwechsel genutzt wurde und sie so langsam ins Schwitzen kam.

Der Widerstand der Pedale stieg mit der Zeit, wodurch die Leistung unserer Mitschülerin stetig erhöht wurde. Pro 1 Kilo Körpergewicht ist im Durchschnitt eine Leistung von 3 Watt zu erwarten. In unserem Fall entsprach das in etwa der Wattzahl von 180. Unsere Mitschülerin schaffte allerdings sogar beeindruckende 220 Watt, entsprechend fast 4W pro Kilogramm. Spitzensportler schaffen in etwa 5-6 W pro Kilogramm Körpergewicht.

Nach einer ruhigen Mittagspause an der sonnigen Tartanbahn nahmen wir die Räume der Fakultät genauer unter die Lupe. Dazu führten uns Kira und Alissa, zwei Studentinnen der Fakultät, einmal rund um den Campus. Von Kletterhalle über Fitnessstudio bis zu riesigen Turnhallen und Tanzstudios gab es alles was das Sportlerherz sich wünscht. Auch die Messgeräte waren auf dem neuesten Stand der Technik.

Im Anschluss kehrten wir zum zweiten Teil des Workshops zurück. Dabei ging es um die Muskelaktivität in der Wade, gemessen mithilfe von zwei Elektroden, jeweils am musculus gastrocnemius, dem Zwillingswadenmuskel, und dem musculus tibialis anterior, dem vorderen Schienbein- muskel. Außerdem verwendeten wir dabei den 3D-Scan eines Mitschülers. Hierzu mussten auf seinem ganzen Körper kleine Reflektoren angebracht werden. Davor wurde aber noch sichergestellt, dass wir nichts Reflektierendes an unserer Kleidung hatten, um die empfindlichen Messgeräte nicht zu stören. Dann konnte es auch schon losgehen. Auf einem Bildschirm konnten wir den Scan als Modell in Echtzeit verfolgen und die Muskelaktivität bei verschiedenen Bewegungen messen. Beim einfachen Laufen konnte man beobach- ten, dass beide Muskeln im Bein gegeneinander versetzt arbeiteten.

Leider war dieser überaus faszinierende und spannende Tag danach auch schon vorbei. Im Namen des ganzen TUM-Kollegs wollen wir uns ganz herzlich dafür bedanken, dass wir diesen interessanten Einblick bekommen durften, wir haben wirklich viel gelernt!!

Artikel von Paula Hallmann & Lisa Dissmann; Fotos von Jakob Klinger