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Wie groß ist das Problem der Geldwäsche durch Organisierte Kriminalität und wie kann Geldwäsche effektiv bekämpft werden? Mit diesen und vielen anderen spannenden Fragen beschäftigten wir uns am Mittwoch, den 20.10.2021, am TUM-Tag im Rahmen des Studium Generale an der TUM School of Management.

Zunächst informierte uns Herr Prof. Dr. Phillipp Maume mit der Professur für Corporate Governance and Capital Markets Law über die Geschichte, Struktur und Bedeutung der TUM School of Management und den Aufbau des ehemals TUM-BWL genannten Studiengangs, der nun als BMT-Studiengang, also Bachelor in Management & Technology, bezeichnet wird.

An der TUM School of Management gibt es gegenwärtig etwa 55 Professor*innen, darunter Jurist*innen, Psycholog*innen und auch zwei Förster sowie ungefähr 5500 Studierende, womit die TUM School of Management sowohl die zweitgrößte Fakultät der Technischen Universität München als auch die zweitgrößte Fakultät für Betriebswirtschaftslehre in ganz Deutschland ist. Die meisten Studiengänge umfassen Vorlesungen auf Deutsch und Englisch, einige können aber auch komplett in Englisch studiert werden. Dies führt unter anderem dazu, dass der Anteil an internationalen Studierenden an der TUM School of Management mit ca. 35 – 40 % relativ hoch ist. Doch was ist der Unterschied zwischen einem klassischen Studiengang der Betriebswirtschaftslehre / BWL und dem BMT-Studiengang der TU München? Beim Bachelor in Management & Technologie Studiengang an der TUM School of Management entsprechen nur 70 % des Studiums einem normalen BWL-Studium, die restlichen 30 % umfassen ein technisches Nebenfach, wie z.B. Chemie, Maschinenbau, Medizintechnik oder Informatik. Die Tatsache, dass schon viele z.T. sehr erfolgreiche Start-ups von Studierenden der TUM School of Management gegründet wurden zeigt, dass dieser Studiengang seine Berechtigung hat und Studierende sehr gut auf das Berufsleben vorbereitet.

Nach einer kurzen Pause erhielten wir im zweiten Teil unseres Besuchs an der TUM School of Management eine Einführung in die Verhaltensforschung durch Herrn Lars Haffke, einem Doktoranden von Herrn Prof. Dr. Phillipp Maume. Herr Haffke, der zum Thema Compliance (insbesondere Geldwäscheprävention) forscht, führte mit uns u.a. zwei Experimente aus der Verhaltensforschung durch.

Im sogenannten Prisoner’s Dilemma Experiment geht es um zwei Verbrecher. Die beiden stehen vor der Wahl, eine von ihnen begangene Straftat entweder zu gestehen oder zu schweigen. Dabei können sie sich nicht absprechen. Schweigen beide, bekommen die Verbrecher eine Haftstrafe von je 2 Jahren, gestehen beide bekommen beide eine Haftstrafe von 4 Jahren. Für den Fall, dass nur einer der beiden gesteht und der andere somit schweigt, bekommt der geständige Verbrecher 1 Jahr Haft und der andere Verbrecher 6 Jahre Haft. Bei einer anonymen Umfrage im TUMKolleg zeigte sich ein ausgewogenes Ergebnis: 52 % beschlossen zu schweigen, 48 % zu gestehen. Fazit der anschließenden Diskussion war, dass es für das Individuum am besten ist zu gestehen, aber für beide zusammen am besten ist zu schweigen, weil je nach Betrachtung der individuellen bzw. gemeinsamen Haftstrafe diese am kürzesten ausfällt.

Im zweiten Experiment wurden wir dazu aufgefordert, eine Zahl zwischen 0 und 100 zu wählen. Unsere Aufgabe war dabei, mit unserer Zahl möglichst nahe an zwei Drittel des Mittelwerts all unserer Zahlen zu liegen. Der durch unsere anonyme Umfrage ermittelte Zahlenwert lag bei 16,96. Bei der darauffolgenden Diskussion erläuterte uns Herr Haffke, dass die rationale Antwort 0 lautet, da alle Spieler*innen gewinnen würden, wenn sie auf diesen Wert setzen würden. Da Menschen aber nicht immer rational handeln und diese Irrationalität bei Experimenten etc. stets bedacht werden.

Zum Abschluss des TUM-Tags an der TUM School of Management gab uns Herr Haffke einen spannenden und sehr anschaulichen Einblick in das Forschungsgebiet seiner Doktorarbeit, Geldwäsche bzw. deren Prävention. Geldwäsche bezeichnet das Verfahren zur Einschleusung illegal erwirtschafteten Geldes in den legalen Finanz- und Wirtschaftskreislauf. Da das zu „waschende“ Geld aus illegalen Tätigkeiten wie z.B. Steuerhinterziehung, Korruption, Raub, Erpressung oder Drogenhandel stammt, soll dessen Herkunft verschleiert werden. Dazu werden viele kleine Geldmengen in den Finanz- oder Wirtschaftskreislauf eingespeist, z.B. durch den Kauf von Waschkarten in einem (Geldwäsche-)Waschsalon. Das eingezahlte Geld wird dort als Einnahme gebucht, versteuert und kann nun als gewaschenes Geld verwendet werden. Durch staatliche Regulierungen soll Geldwäsche erschwert bzw. verhindert werden, wodurch sich automatisch auch die Einstiegshürde in die Organisierte Kriminalität erhöht. Mit der Umsetzung dieser staatlichen Regulierungen durch Konzerne befasst sich Herr Haffke in seiner Doktorarbeit an der TUM School of Management. Der Eingangsbereich des Fakultätsgebäudes ist auf folgendem Bild zu sehen.

Im Namen des diesjährigen TUMKollegs bedanken wir uns bei allen, die uns diesen eindrucksvollen Tag an der TUM School of Management ermöglicht haben und natürlich besonders bei Herrn Prof. Dr. Phillipp Maume und Herrn Lars Haffke.