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Praktikumsbericht in Vernon, B.C. von Tobias Harrer

Beschreibung der Arbeitsstelle, Form der geleisteten Arbeit:

Zum einen war mein offizieller Praktikumsplatz die unten ausführlicher beschriebene „Concession“, zum anderen war ich auf dem Grund und Boden meiner Verwandten, zu dem mehrere Hektar Felder gehören täglich mit Bewässerungs-, Mäh- und Gartenarbeiten beschäftigt, die mein Onkel und meine Tante ansonsten alleine erledigen und denen ich dabei helfen konnte.

Der Arbeitsplatz war eine im Englischen sog. „Concession“, d.h. ein von der Stadt zur Verfügung gestelltes, mietbares Objekt in12414-13836 Kalamalka Rd, Coldstream, BC V1B 1M7, Kanada, an dem örtlichen öffentlichen Badesee, wo Essen und Getränke verkauft werden. Die Art des Geschäftes ist in etwa mit der unseres Schulkiosks zu vergleichen. Das Angebot erstreckte sich über gekühlte Softdrinks (Pepsi, 7up etc.), sog. „Slushies“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Slush_(Erfrischungsgetränk) ), “Shaved Ice” (http://en.wikipedia.org/wiki/Snow_cone ), klassischer Eiscreme, Eis am Stiel etc., Süßigkeiten, Chips etc. bis zu Fast Food wie Burger, Pommes Frites etc.

Die Anzahl der Angestellten belief sich inkl. mir auf vier bis fünf. Dabei war eine entscheidende Erfahrung, dass Eigeninitiative von essentieller Bedeutung war. Es gab keine hierarchische Struktur, in der Arbeiten von einer Person explizit aufgetragen wurden, es lag vielmehr an jedem einzelnen Mitglied der Teamstruktur, von selbst zu erkennen, wo Arbeit zu erledigen war, ohne dazu aufgefordert zu werden. Eine besondere Herausforderung meines Praktikumsplatzes lag darin, dass es außer der Demonstration, wie z.B. bestimmte Maschinen zu bedienen waren oder wie man bestimmte  Konzentrate vorbereitete, kein „Training“ gab, sondern man vom ersten Moment ins „kalte Wasser“ geworfen wurde. Dabei wurde „Learning by doing“ sprichwörtlich praktiziert. Nachdem ich nach vier bis fünf Arbeitstagen „alle Handgriffe“ beherrschte und die meisten „Tücken“ zu umgehen wusste, wurde ich in den Betrieb an der Kasse eingeführt. Da zuvor die Kommunikation mit meinen Arbeitskollegen natürlich auch auf Englisch stattfand, man diese allerdings nötigenfalls bitten konnte, z.B. ein Wort genauer zu erklären, war dies an der Kasse nicht der Fall. Hierbei gab es natürlich keinen Dolmetscher, der insbesondere landestypische Bezeichnungen für z.B. verschiedene Eissorten oder Fast Food Gerichte übersetzen konnte, die man nicht im Englischunterricht lernt. So lernte ich, Kommunikationsprobleme zu bewältigen, als ein Kunde, der „Strips and fries and a drumstick“ bestellte auch wirklich „fritierte Hähnchenstreifen mit Pommes und ein Eis im Hörnchen“ wollte. Ebenso war es wichtig, insb. längere Bestellungen korrekt an das „Küchenpersonal“ weiterzugeben, sowie sicherzustellen, dass alles korrekt verstanden wurde und jeder Kunde genau seine Bestellung ausgehändigt bekam. Dabei mussten gleichzeitig die Vorratsbestände im Verkaufsbereich aufrecht erhalten werden, d.h. z.B. immer genug Softdrinks bereit- und vor allem kühlgehalten werden, Konzentrate vorbereitet werden, die später zum Mischen benötigt wurden. Gewisse Maschinen durften nicht unter eine bestimmte Grenze an Inhalt, Flüssigkeit etc. gelangen. Außerdem mussten notwendige Vorratsbestellungen erstellt werden, falls beispielsweise nicht genug gefrorene Hot Dog Buns (Brot) oder Flaschen einer bestimmten Getränkesorte vorhanden waren.

Während von ca. 11 bis 12 Uhr Vorbereitungen für den späteren „Ansturm“ getroffen wurden, wurde es spätestens bis 14 Uhr hektisch, da dann besonders viele Kunden warme Speisen bestellten. Dabei war es für mich an der Kasse besonders wichtig, einen „kühlen Kopf“ zu bewahren, wenn drei bis vier Aufgaben auf einmal zu bewältigen waren. Dazu zählten u.a. eine zügige Bedienung der Kunden, ohne diese als „Abfertigung“ aussehen zu lassen, aber auch gleichzeitig bei Kunden mit Reklamationen wegen zu langem Warten freundlich zu bleiben, oder auf Rückfragen meiner Mitarbeiter bezüglich Bestellungen einzugehen. Es war wichtig trotzdem Bestellungen korrekt aufzunehmen und weiterzugeben bzw. selbst auszuführen und gleichzeitig bei der Geldübergabe mit den mir zu Beginn fremden kanadischen Dollars keine Fehler zu begehen (zu viel/zu wenig Wechselgeld etc.).

Die nutzvollste Erfahrung meines Praktikums lag darin, nicht nur Burger belegen zu können, sondern vor allem in der Zusammenarbeit mit einem Team, bei „Stoßzeiten“ nicht in Hektik zu verfallen, sondern die geforderten Aufgaben effizient, zügig und gleichzeitig fehlerfrei zu erledigen.

Durch gewissenhaftes Arbeiten und Einsatz von Anfang an habe ich meinen Kollegen zu erkennen gegeben, dass ich nicht nur Speisen und Getränke zubereiten möchte, sondern auch im selben Maße an der Kasse mit Kunden in Kontakt zu treten und Verantwortung zu übernehmen.

Arbeitszeiten und Entlohnung:

Geplant waren zwei Wochen mit jeweils fünf Arbeitstagen zu je fünf Stunden (von 11 bis 16 Uhr) von Montag bis Freitag. Da eine Öffnung des Betriebes an einem Tag mit regnerischem Wetter wirtschaftlich nicht vertretbar ist, verzögerte sich mein erster Arbeitstag von Montag, 12. Juli auf Mittwoch, 14. Juli. Die erste Arbeitswoche dauerte bis einschließlich Sonntag, 18. Juli, wobei die Arbeit am Wochenende aufgrund der größeren Nachfrage seitens der Kunden besonders herausfordernd aber umso gewinnbringender an Erfahrung für mich war. Die zweite Arbeitswoche war am Donnerstag, den 22. Juli, für einen Tag aufgrund von Regen unterbrochen. Diesen Tag holte ich am Mittwoch, den 28. Juli nach.

Da mein Praktikumsplatz nur aufgrund persönlicher Beziehungen meiner Verwandten zustande gekommen ist und lediglich zum Erlangen von „work experience“ und nicht als finanzieller Zuverdienst vorgesehen war, durfte ich anstelle eines Verdienstes von CAD 9,50/Stunde umsonst essen und trinken.