Leonie Trojahn
Otto-von-Taube-Gymnasium
Titel der Forschungsarbeit: Einflussfaktoren des perioperativen Delirs – proinflammatorische, antiinflammatorische und neurologische Aspekte
Fakultät: Fakultät für Medizin
Lehrstuhl: Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie
Betreuung: PD Dr. Marc Hanschen, Dr. Laura Heimann
Abstract der Forschungsarbeit
Ein Delir führt häufig zu einem längeren Krankenhausaufenthalt und höherer Mortalität. Die genauen Mechanismen für die Entstehung eines Delirs sind bisher unbekannt. Aufgrund dessen widmete sich diese Arbeit der Frage, ob das perioperative Delir bei geriatrischen Patienten im Rahmen einer hüftnahen Oberschenkelfraktur mit einem bestimmten immunologischen Phänotyp einhergeht. Die vorliegende Studie analysierte eine Auswahl von proinflammatorischen, antiinflammatorischen und neurologischen Markern in Serumproben von 27 Patienten zu drei Zeitpunkten mittels Multiplex-ELISA-Prinzip.
Die proinflammatorischen Analyten wiesen größtenteils in der Delir-Gruppe höhere Werte auf als in der Kein-Delir-Gruppe. Zwischen Delir- und Kein-Delir-Gruppe lag bei CD44 am Tag der Aufnahme der deutlichste Unterschied vor. Die antiinflammatorischen Analyten zeigten keine signifikanten Unterschiede, wobei jedoch für IL-10 für alle Zeitpunkte höhere Ausschüttungswerte bei der Delir-Gruppe beobachtet wurden. Bei den neurologischen Analyten konnten keine einheitlichen zeitlichen Verläufe festgestellt werden. Überwiegend hatte die Delir-Gruppe die höheren Werte im Vergleich zu der Kein-Delir-Gruppe, dies traf vor allem auf S100B zu. Den deutlichsten Unterschied im zeitlichen Verlauf zwischen den Gruppen zeigte Enolase 2.
Die Analyse des immunologischen Phänotyps zeigte in der Delir-Gruppe höhere Werte der proinflammatorischen Marker im Vergleich zur Kein-Delir-Gruppe. Zusätzlich gaben die erhöhten neurologischen Markerwerte der Delir-Gruppe Hinweise auf eine neuroinflammatorische Beteiligung.