Sophia Lang
Otto-von-Taube-Gymnasium
Titel der Forschungsarbeit: Erkennen von postoperativen Verwirrtheitszuständen anhand des EEGs der Aufwachphase
Fakultät: Fakultät für Medizin
Lehrstuhl: Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Betreuung: Stephan Kratzer, Matthias Kreuzer
Abstract der Forschungsarbeit
Verwirrtheitszustände sind ein häufiges Phänomen nach Operationen. Die genaue Ursache dieser sogenannten Delirien ist noch ungeklärt. Allerdings wird unter anderem ein Zusammenhang mit der Anästhesie vermutet. Da Delirien zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gezielt vermeidbar sind, ist es von Interesse, sie möglichst früh zu erkennen, damit Patienten eine dementsprechende Behandlung erhalten können. Dafür wurde in dieser Arbeit das
während der Aufwachphase gemessene Elektroenzephalogramm (EEG) als Hilfsmittel gewählt. Anhand der Daten einer Studie des Klinikum rechts der Isar in München konnten mögliche Zusammenhänge mit Delirien untersucht werden. Die Studie umfasste 200 Patienten, bei denen EEG-Aufnahmen während der Operation unter Vollnarkose aufgenommen wurden. Anhand dieser Daten konnten Alpha-Rhythmen im EEG in der Aufwachphase nach einer Operation als ein wichtiger Indikator für auftretende Delirien ermittelt werden. Bereits die Ausprägung der Alpha-Aktivitäten während der Narkose scheint in einem Zusammenhang mit auftretenden Delirien zu stehen. Da in der Klinik die Belange des Patienten nicht zu kurz kommen dürfen, und dabei nichtsdestotrotz möglichst effizient gearbeitet werden sollte, scheint durch diese Erkenntnis eine tiefergehende Erforschung der Thematik zielführend. Auch wenn bei einem schlechten Aufwachen das Risiko für ein Delir erhöht ist, bildeten einige Patienten mit scheinbar gutem Aufwachverhalten ebenfalls ein Delir aus. Anhand des EEGs in der Aufwachphase können also Patienten mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Delirs identifiziert werden. Damit können die Ergebnisse dieser Arbeit helfen, bestimmte EEG-Muster zu beschreiben, die neben anderen Faktoren, wie hohes Alter, hoher Body-MassIndex, beziehungsweise der Dauer der Operation, auf ein erhöhtes Risiko für ein Delir hinweisen.